Sankt Augustin, 06.08.2020 - Ungeachtet der andauernden COVID 19-Pandemie verzeichnen die Förderprogramme der Bundesregierung für erneuerbare Energien und Energieeffizienz im Gebäudesektor auch im zweiten Quartal 2020 eine hohe Nachfrage. Der positive Trend aus den Monaten Januar bis März hat sich fortgesetzt. Die Förderprogramme bringen die Energiewende im Gebäudebereich voran und sichern Einkommen und Beschäftigung in vielen Handwerksbetrieben vor Ort.
Gute Nachrichten für Klimaschutz und Arbeitsmarkt
Ein Grund für den starken Anstieg der Förderzahlen sind die zu Jahresanfang vorgenommenen deutlichen Programmverbesserungen. Die attraktiveren Förderkonditionen zahlen sich auch weiterhin aus, wie ein Blick auf die KfW-Programme zum energieeffizienten Bauen und Sanieren (EBS-Programme) zeigt. Im ersten Halbjahr 2020 wurden in den EBS-Programmen Kredite und Zuschüsse in Höhe von insgesamt 14,5 Mrd. Euro zugesagt. Damit konnten Investitionen in mehr als 215.000 Wohneinheiten sowie in gewerbliche und kommunale Gebäude finanziert werden. Diese Investitionen vermeiden CO2-Emissionen in Höhe von über 400.000 t und sichern mehr als 400.000 Arbeitsplätze. Das gesamte Investitionsvolumen im ersten Halbjahr 2020 betrug rund 38,5 Mrd. Euro.
Insgesamt wurde in Deutschland in den ersten sechs Monaten des Jahres mehr als doppelt so viel in energieeffiziente Gebäude und weitere Energieeffizienzmaßnahmen investiert als im Vorjahreszeitraum. Beim privaten Bauen beträgt dieser Anstieg sogar mehr als 180 Prozent. Das sind rund 55.000 energieeffiziente Wohneinheiten mit einem Zusagevolumen von rund 6,5 Milliarden Euro zusätzlich.
Eine anhaltend hohe Nachfrage zeigt sich auch im novellierten Marktanreizprogramm für Wärme aus erneuerbaren Energien, das unter der Bezeichnung „Heizen mit Erneuerbaren Energien“ im Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) umgesetzt wird. Die detaillierten Antragszahlen für das erste Halbjahr 2020 wurden nun veröffentlicht: Grafik zum Download
Im ersten Halbjahr 2020 sind beim BAFA rund 110.000 Förderanträge für „erneuerbare Heizungen“ eingegangen. In etwa der Hälfte der Fälle wurde dabei auch die neu eingeführte Austauschprämie für Ölheizungen mitbeantragt. Der Antragsverlauf hierfür ist separat dargestellt.
Die Fördersätze im novellierten MAP betragen bis zu 45 Prozent (vergl. Grafik). Nicht nur Wärmepumpen- und Biomasseanlagen, die den höchsten Fördersatz aufweisen, sind gefragt, sondern auch Solarthermieanlagen, die z. B. in den Monaten April bis Juni 2020 in mehr als 20 Prozent der Fälle beantragt wurden.
Eine annähernd gleichbleibende Nachfrage über das gesamte Jahr vorausgesetzt, könnten etwa 220.000 Heizungen mit erneuerbaren Energien in den Markt kommen. Bezogen auf das übliche jährliche Modernisierungsvolumen von etwa 500.000 Anlagen (Schätzung) ist dies eine signifikante Größenordnung, die Hinweise auf die weitere Entwicklung des Wärmemarktes in Deutschland und damit für ein wichtiges Geschäftsfeld der SHK-Fachbetriebe geben kann.
Neue Arbeitshilfe zur Förderberatung
Mit der neuen App Intelligent fördern können Fachhandwerker und (Energie-) Berater schnell und unkompliziert die Kosten für den geförderten Heizungstausch berechnen. Zum Ergebnis gelangt der Nutzer nach nur wenigen Klicks. Es zeigt die Austauschkosten an – abzüglich der neuen BAFA-Förderung für Heizen mit erneuerbaren Energien und inklusive Einbau durch den Fachhandwerker. Die Intelligent fördern-App wurde von der VdZ, Forum für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik, unter Mitwirkung des ZVSHK entwickelt.
In vier Schritten zum Ergebnis
Die Berechnung der tatsächlichen Investitionskosten ist ganz einfach und bedarf nicht mehr als vier Klicks. Im ersten Schritt wird das aktuelle Heizgerät angegeben. Hierbei hilft die hinterlegte Vorauswahl. In Schritt zwei wird das neue Heizgerät ausgewählt. In Schritt drei werden die Investitionskosten eingetragen. Diese beinhalten den Gerätepreis und die Installationskosten. Zur weiteren Berechnung kann der Fachmann die hinterlegten Beispielkosten nutzen. Diese setzen sich zusammen aus einem Durchschnittspreis für den jeweiligen Gerätetyp sowie einem Durchschnittspreis für die Installation. Alternativ kann ein konkreter Wert angegeben werden. Die Durchschnittspreise basieren auf der Heiztechnik für ein Einfamilienhaus. Auch hier kann alternativ über das freie Eingabefeld für ein größeres Projekt kalkuliert werden. Im letzten Schritt wird die Förderung geprüft. Als Ergebnis wird eine transparente Kostenaufstellung mit Angabe des Restbetrags für den Endkunden ausgespielt.
Zusätzliche Services: Die Intelligent fördern-App kann mehr
Mit der App lassen sich nicht nur Investitionskosten kalkulieren. Zusätzlich bietet die Applikation weiterführende Informationen und wertvolle Tipps für Fachhandwerker und (Energie-) Berater zum Thema Heizungsförderung und Heizungstausch. So erhält der Nutzer beispielsweise Hinweise zum Meistern des BAFA-Antragsverfahrens. Ein Überblick über weitere Fördermöglichkeiten wie etwa der steuerlichen Förderung oder über die Förderprogramme der KfW sowie zentrale Marketingargumente für den Heizungstausch runden das Angebot der Intelligent fördern-App ab.
Hier ganz einfach die kostenfreie Intelligent fördern-App für Android und Apple iOS aus Ihrem App Store herunterladen.
Verwendete Quelle: Bundeswirtschaftsministerium für Wirtschaft und Energie