Wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion zu Gast beim FV SHK Hessen

Verabredet hatte man sich schon im Sommer, doch nun fand Anfang September das seit längerem geplante Gespräch der hessischen Verbandsspitze mit dem wirtschaftspolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion in Hessen, Tobias Eckert, in der Geschäftsstelle des Fachverbandes in Gießen statt. Thematisiert wurden dabei u. a. Maßnahmen zur Heizungsoptimierung, Lieferschwierigkeiten von Wärmepumpen, die Gewinnung von Fachkräften zur Erreichung der Klimaziele und die Umsetzung der 65-Prozent-Vorgabe für neue Heizungen mit erneuerbaren Energien ab 1. Januar 2024.

Eingangs des Gespräches informierte sich Tobias Eckert über die aktuelle Auftragslage der hessischen SHK-Betriebe und bat um eine Einschätzung, inwieweit das hessische SHK-Handwerk in der Lage ist, die große Anzahl an Beratungen und Maßnahmen zu stemmen. Landesinnungsmeister Uwe Loth wies den Landtagsabgeordneten Eckert darauf hin, dass zwar die Auftragsbücher der SHK-Betriebe voll seien, aber die aktuellen Lieferschwierigkeiten oftmals die Umsetzung der Maßnahmen erschwerten. Der Wegfall der Förderung hybrider Anlagen mit Gas-Brennwerttechnik habe in der Beratung zudem die bestehenden Lösungsansätze wesentlich eingegrenzt. Insbesondere im ländlichen Bereich wünsche man sich eine deutlich höhere Flexibilität, um den oftmals schwierigen Begebenheiten im Bestand gerecht werden zu können. Nicht selten würde die Einbindung von erneuerbaren Energien an technischen bzw. finanziellen Hürden scheitern. Aus der Not heraus würden daher viele Verbraucher auf preiswerte Gasbrennwertgeräte zurückgreifen ohne hybride Lösungen zu nutzen. Es fehle schlichtweg der Anreiz durch die nicht mehr bestehende Förderung.

Auf Nachfrage des SPD-Politikers bestätigte der stellvertretende Landesinnungsmeister, Martin Schneider, zwar einen hohen Fachkräftebedarf im SHK-Handwerk, machte aber gleichzeitig auf die steigenden Ausbildungszahlen aufmerksam. Hier unternehme man große Anstrengungen, um junge Menschen für die SHK-Klimaberufe zu begeistern. Erhebliche Kritik äußerten die Ehrenamtsträger an dem Vorstoß einzelner Heizungshersteller und Großhändler, die im Rahmen eines „Fachkräfte-Boosters“ von der Politik modulare Ausbildungskonzepte fordern, um die gesetzten Klimaziele zu erreichen. Diesem Vorstoß attestierte der zweite stellvertretende Landesinnungsmeister, Nils Löser, fehlendes Praxiswissen und Realitätsferne im Bereich der Ausbildung.

Abschließend diskutierten die verantwortlichen Ehrenamtsträger mit ihrem Gast, die von der Bundesregierung beschlossenen Maßnahmen zur Optimierung gasbetriebener Heizungs- und Warmwasseranlagen sowie dem verpflichtenden hydraulischen Abgleich in größeren Wohn- und Nichtwohngebäuden mit Gaszentralheizungen. Der Vorsitzende des technischen Ausschusses, Thorsten Jakob, bremste hier ein wenig die Euphorie hinsichtlich der zu erwartenden Einsparungen. Zwar müsse man aktuell alle sinnvollen Maßnahmen in Betracht ziehen und durchführen, allerdings werde man damit keine Einsparungen im zweistelligen Prozentbereich erzielen.

Im Rahmen der Verabschiedung sprach Landesinnungsmeister Uwe Loth noch einmal die Einladung zur ISH 2023 an die Landtagsfraktion der SPD in Hessen aus. Herr Eckert versprach eine starke Präsenz seiner Landtagsfraktion.